Dann zum Abendessen (vorher hatten wir noch einen Wasserfall gesucht, sind aber aufgrund der verwirrenden Map der Hacienda nur am Mirador-Aussichtspunkt gelandet).
Als wir im sogenannten "Restaurant" ankommen, trifft uns der Schlag. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen riesigen Speisesaal (quasi eine "Essenfass-Halle") und es sind gefühlt 250 Personen anwesend (hauptsächlich Franzosen). Wir bekommen trotz Reservierung einen Katzentisch inmitten des Gewusels zugeteilt. Wir lassen uns das Menü zeigen, aber eigentlich dreht sich hier alles um "All-you-can-eat-Buffet". Vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht......
Kaum an der Salatbar angekommen, gibt's auch schon den ersten Menschenauflauf. Die Franzosen (eine Reisegruppe mit mindetens 60 Personen) stehen alle gleichzeitig auf ("Lemminge"), um zum Buffet zu gehen. Aufgrund ihrer fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten fühlen sich Franzosen nur in der Gruppe überlebensfähig. Vor lauter Gedrängel wird das Salatholen zum Spießrutenlauf.
Nicole "erwischt" Robin, wie er am Salatbuffet eine Frau beklugscheißert. "Das ist ein Gewürz!" Kennen Sie das nicht? " "en Espanol: culantro, in English: cilantro und auf Deutsch: Koriander..." Jetzt stellt sich heraus, dass die unwissende Tante Französin ist... "Ahhh oui, Koriandöööör, Merci"... (aber erst nach einigem hin und her).
Aber jetzt zum richtigen Buffet. Die Quesadilla- und Burrito-Station ist heillos von Franzosen überrannt. Robin holt sich etwas shredded Fleisch mit Frijoles. Erstmal was essen. Nach den ersten Bissen wird schnell klar: Kannste vergessen! Robin ordert beim Kellner erstmal wieder das Menü. Der Kellner checkt nix und meint: "For takeaway?". Robin bestellt aus Frust ne Pepperoni+Hongo-Pizza. Die geht einigermaßen, bis auf die Hongos aus der Dose!. Zum Glück muss Robin hinterher nicht auch das Buffet bezahlen. Wir merken später, dass das Buffet 24 US$ kostet (die Pizza "nur" 18 US$). Die Franzosen-Truppe ist allerdings begeistert. Wir ertränken unseren Frust an der Bar in Bier und Rum......
Mittwoch, 18.04.2018
Morgens werden wir von Pferdelärm wach. Sie werden schon für das Horseback-Riding vorbereitet (bestimmt so ca. 50 Pferde....Was? 50? Panik breitet sich aus...). Beim Blick vom Balkon stellen wir fest, dass sich dort über Nacht 2 Riesen-Klima-Reisebusse (mit "I love Paris"-Aufkleber!) hingepflanzt haben (die Franzosen-Chaos-Truppe). Der Busfahrer lässt schon mal die Klimaanlage warmlaufen.
Da wir schon um 08:15 an der Adventure-Bude sein sollen, gehen wir früh zum Frühstück. Diese Idee hatte der Reiseleiter der Franzosen aber auch schon und hat hat - mit dem Rest seiner Truppe im Schlepptau - die Frühstücks-Kantine bereits fest im Griff. Die Folge: Anstehen und Kämpfen für jede kleine Frühstücks-Zutat. Die schrottige Toast-Maschine schießt den Vogel ab. Dieses Teil ist de facto eine Auftau-Vorrichtung für tiefgefrorenes Brot. Auch nach dem zweiten Durchlauf stellt sich noch keinerlei Bräunung ein. Den Franzosen ist's egal, da sie glauben, dass es eine Brot-Spende-Maschine ist und nehmen sich einfach alles, was hinten rauskommt, ohne selbst Brot eingelegt zu haben. Alle plappern wild durcheinander und stehen in den Gängen rum. Kein Durchkommen zum Buffet oder vom Buffet weg. An Pancakes oder dergleichen (zum Glück essen wir kein Ei/Omlett o.ä) ist natürlich wieder nicht zu denken.
Als der Franzosen-Schwarm plötzlich auf Pfiff des Reiseleiters überfallartig die Futter-Anstalt verlässt, müssen wir auch los.
Kaum haben wir in der Adventure-Bude eingecheckt, wird diese auch schon wieder von einer anderen plappernden Franzosengruppe mit Führerin im Sturmangriff besetzt. Hoffentlich kommen die nicht alle mit. Wir haben letztendlich Glück und die Franzosen bleiben unter sich (wie auch sonst).
So, nun ab zum Horseback-Riding. Jeder kriegt einen Helm aufgepfropft und dann ab ins Pferdegehege (das neben unserem Zimmer!). Nicole schwingt sich souverän auf ihr Reittier. Robin fühlt sich wie bei Erdbeben auf rohen Eiern laufend. Irgendein Gaucho erklärt uns die Funktionsweise der Pferde-Steuerung. Dumm nur, dass sich der Gaul (ich glaube, eine Hengstin) überhaupt nicht daran hält. Egal, was man macht, das Viech macht was es will, z.B. ganz dicht an Stacheldraht oder direkt unter Ästen entlang reiten.
Dann endlich ist der Höllenritt zu Ende und wir fahren das letzte Stück mit einem alten ausgedienten und klapprigen Bus (Planet der Affen 5, wo die Mutanen in dem Schulbus....usw..) zur Einstiegsstelle für's River-Tubing. Auf aufgeblasenen Autoreifen-Schläuchen geht's den Rio Negro hinab, 5 km mal ruhig, mal Action durch die Stromschnellen, aber alles ganz easy. Zwischendurch auf einem ruhigen Part überquert eine Gruppe Kapuziner Äffchen den Fluss, direkt über uns. Auf dem Rückweg fährt der alte Bus direkt zurück bis zur Adventure-Bude (ohne erneuten Ritt auf dem Pferd!)
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