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Dienstag, 17.04.2018

Und los geht's auf die Ranch nach Rincon de la Vieja: auf die Hacienda Guachipelin. Aber diese Geschichte sollte Robin besser erzählen:

Wir fahren ewig lange durch interessante Landschaft, die manchmal an Teletubbies oder Windows XP Wallpaper erinnert. Vorbei an der Arenal-Lagune (einem riesigen See). Dann wird das Klima immer trockener, wir fahren auf der CN1 - Interamericana, einer Art Autobahn, auf der uns aber immer wieder geisterfahrende Radfahrer entgegenkommen (trotz Schildern "Ciclistas prohibido").

Kurz vor der Hacienda gibt's ne Schranke mit Gänsen. Man kommt in das Gebiet nur rein, falls man löhnt oder eine Reservierung in der Hacienda hat. Kaum an der Hacienda angekommen, merken wir schnell, dass diese doch etwas größer ist, als erwartet. Man erhält an der Rezeption direkt eine Art "All-In"-Bändchen aufgezwängt, welches einen als Besucher der Hacienda brandmarkt. Aber: das Zimmer ist super. Man muss zwar mit dem Gepäck eine lange Wendeltreppe rauf und es riecht streng nach Pferd (der Pferdestall ist direkt neben unserer Bude), aber das Zimmer ist sehr groß und hat einen riesigen Balkon. Aber, wie gesagt, es stinkt nach Pferd!

Schaut man aus dem Badezimmer-Fenster, dann sieht man direkt die Pferde. Da wir schon ordentlich Hunger haben, machen wir direkt eine Reservierung im Restaurant der Hacienda klar (es gibt bestimmt ne Menge Rind gegrillt nach Gaucho-Art, hmmm lecker). Dann rüber zur Adventure-Tours-Bude, wor wir uns über die örtlichen Extremsportarten informieren. Die Typen wollen uns direkt das Riesenpaket mit Lunch-Inklusive aufschwatzen. Wir beschließen aus Zeitmangel aber nur das River-Tubing zu machen, leider mit ("OMG") Horseback-Riding zur Tubing-Location.

Klick mich!

Dann zum Abendessen (vorher hatten wir noch einen Wasserfall gesucht, sind aber aufgrund der verwirrenden Map der Hacienda nur am Mirador-Aussichtspunkt gelandet).

Als wir im sogenannten "Restaurant" ankommen, trifft uns der Schlag. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen riesigen Speisesaal (quasi eine "Essenfass-Halle") und es sind gefühlt 250 Personen anwesend (hauptsächlich Franzosen). Wir bekommen trotz Reservierung einen Katzentisch inmitten des Gewusels zugeteilt. Wir lassen uns das Menü zeigen, aber eigentlich dreht sich hier alles um "All-you-can-eat-Buffet". Vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht......

Kaum an der Salatbar angekommen, gibt's auch schon den ersten Menschenauflauf. Die Franzosen (eine Reisegruppe mit mindetens 60 Personen) stehen alle gleichzeitig auf ("Lemminge"), um zum Buffet zu gehen. Aufgrund ihrer fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten fühlen sich Franzosen nur in der Gruppe überlebensfähig. Vor lauter Gedrängel wird das Salatholen zum Spießrutenlauf.

Nicole "erwischt" Robin, wie er am Salatbuffet eine Frau beklugscheißert. "Das ist ein Gewürz!" Kennen Sie das nicht? " "en Espanol: culantro, in English: cilantro und auf Deutsch: Koriander..." Jetzt stellt sich heraus, dass die unwissende Tante Französin ist... "Ahhh oui, Koriandöööör, Merci"... (aber erst nach einigem hin und her).

Aber jetzt zum richtigen Buffet. Die Quesadilla- und Burrito-Station ist heillos von Franzosen überrannt. Robin holt sich etwas shredded Fleisch mit Frijoles. Erstmal was essen. Nach den ersten Bissen wird schnell klar: Kannste vergessen! Robin ordert beim Kellner erstmal wieder das Menü. Der Kellner checkt nix und meint: "For takeaway?". Robin bestellt aus Frust ne Pepperoni+Hongo-Pizza. Die geht einigermaßen, bis auf die Hongos aus der Dose!. Zum Glück muss Robin hinterher nicht auch das Buffet bezahlen. Wir merken später, dass das Buffet 24 US$ kostet (die Pizza "nur" 18 US$). Die Franzosen-Truppe ist allerdings begeistert. Wir ertränken unseren Frust an der Bar in Bier und Rum......

Mittwoch, 18.04.2018

Morgens werden wir von Pferdelärm wach. Sie werden schon für das Horseback-Riding vorbereitet (bestimmt so ca. 50 Pferde....Was? 50? Panik breitet sich aus...). Beim Blick vom Balkon stellen wir fest, dass sich dort über Nacht 2 Riesen-Klima-Reisebusse (mit "I love Paris"-Aufkleber!) hingepflanzt haben (die Franzosen-Chaos-Truppe). Der Busfahrer lässt schon mal die Klimaanlage warmlaufen.

Da wir schon um 08:15 an der Adventure-Bude sein sollen, gehen wir früh zum Frühstück. Diese Idee hatte der Reiseleiter der Franzosen aber auch schon und hat hat - mit dem Rest seiner Truppe im Schlepptau - die Frühstücks-Kantine bereits fest im Griff. Die Folge: Anstehen und Kämpfen für jede kleine Frühstücks-Zutat. Die schrottige Toast-Maschine schießt den Vogel ab. Dieses Teil ist de facto eine Auftau-Vorrichtung für tiefgefrorenes Brot. Auch nach dem zweiten Durchlauf stellt sich noch keinerlei Bräunung ein. Den Franzosen ist's egal, da sie glauben, dass es eine Brot-Spende-Maschine ist und nehmen sich einfach alles, was hinten rauskommt, ohne selbst Brot eingelegt zu haben. Alle plappern wild durcheinander und stehen in den Gängen rum. Kein Durchkommen zum Buffet oder vom Buffet weg. An Pancakes oder dergleichen (zum Glück essen wir kein Ei/Omlett o.ä) ist natürlich wieder nicht zu denken.

Als der Franzosen-Schwarm plötzlich auf Pfiff des Reiseleiters überfallartig die Futter-Anstalt verlässt, müssen wir auch los.

Kaum haben wir in der Adventure-Bude eingecheckt, wird diese auch schon wieder von einer anderen plappernden Franzosengruppe mit Führerin im Sturmangriff besetzt. Hoffentlich kommen die nicht alle mit. Wir haben letztendlich Glück und die Franzosen bleiben unter sich (wie auch sonst).

So, nun ab zum Horseback-Riding. Jeder kriegt einen Helm aufgepfropft und dann ab ins Pferdegehege (das neben unserem Zimmer!). Nicole schwingt sich souverän auf ihr Reittier. Robin fühlt sich wie bei Erdbeben auf rohen Eiern laufend. Irgendein Gaucho erklärt uns die Funktionsweise der Pferde-Steuerung. Dumm nur, dass sich der Gaul (ich glaube, eine Hengstin) überhaupt nicht daran hält. Egal, was man macht, das Viech macht was es will, z.B. ganz dicht an Stacheldraht oder direkt unter Ästen entlang reiten.

Dann endlich ist der Höllenritt zu Ende und wir fahren das letzte Stück mit einem alten ausgedienten und klapprigen Bus (Planet der Affen 5, wo die Mutanen in dem Schulbus....usw..) zur Einstiegsstelle für's River-Tubing. Auf aufgeblasenen Autoreifen-Schläuchen geht's den Rio Negro hinab, 5 km mal ruhig, mal Action durch die Stromschnellen, aber alles ganz easy. Zwischendurch auf einem ruhigen Part überquert eine Gruppe Kapuziner Äffchen den Fluss, direkt über uns. Auf dem Rückweg fährt der alte Bus direkt zurück bis zur Adventure-Bude (ohne erneuten Ritt auf dem Pferd!)

First-Person-View von mir auf der Hengstin
Wir ziehen uns kurz um, dann geht's in die "Canopy-Bar" der Hacienda, wo wir erstmal Hamburguesa mit Pommes essen. Danach latschen wir zum Wasserfall, den wir gestern schon gesucht hatten. Auf dem Weg dorthin treffen wir 3 Blauhäher. Ganz pfiffige Kollegen, diese Vögel. Am Wasserfall sind wir ganz alleine und erfrischen uns.
Zurück an der Hacienda schnappen wir uns unsere Karre und fahren zu den "Hot-Springs" der Hacienda, der Eintritt ist ja inklusive. Dort soll man sich mit heilendem Vulkanschlamm einpinseln und dann in diversen heißen Quellen baden können.

Das Gelände ist eigentlich ganz nett, bis wir merken, dass die Location soeben von 150 Franzosen (natürlich alles wieder die selbe Reisegruppe - 2 Busse) übernommen wurde. Am Schlamm-Einpinselplatz herrscht dichtes Gedränge - Kein Durchkommen, ohne von einem schlammigen Franzosen angeschlammt zu werden. Die heißen Pools sind ebenfalls rappelvoll. Es herrscht eine unerträgliche Plapper-Lautstärke. Es hat sich inzwischen so viel Schlamm am Boden angesammelt, dass man nur noch ausrutschen kann, eine normale Fortbewegung ist verunmöglicht!

Zum Glück finden wir noch einen ganz abgelegenen Pool mit angenehmen 38°C, die der Franzosen-Reiseleiter noch nicht entdeckt hat und beobachten die Massenschlammschlacht aus sicherer Entfernung....

Abends verzichetn wir auf den "Speisesaal" und wählen lieber die "Canopy-Bar" wo wir uns Pizza Pepperoni y Hongos (aber diesmal ohne Hongos) und ein paar Bier reinziehen...

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Donnerstag, 19.04.2018

Heute ist schon wieder Abreise von der Hacienda. Wir packen grob unsere Sachen und fahren um 08:00 Uhr noch schnell zum Runcon de la Vieja um einen Vulkan-Trail zu absolvieren. Beim Einchecken im Nationalpark muss man seinen Passport registrieren, falls etwas passiert. Wir sind Numero 5. Vor uns waren noch drei Franzosen, die sich während des Bezahlens noch mit Sonnencreme eingeschmiert haben. Der Trail ist easy, teils asphaltiert, teils mit Schotter. Für den Rundweg benötigt man ca. 2 Stunden.

Es gibt diverse Landschaften, trockenes Grasland, dann wieder Regenwald. Überall brodeln heiße Quellen und es wird Schwefel an die Oberfläche transportiert. Es riecht entsprechend nach hatgekochtem Ei. Im Regenwald-Part gibt es coole Bäume mit irren Wurzeln oder mit Würgefeigen daran. Wir entdecken mindestens zwei Agoutis im Unterholz. An einem Vulkanloch ("Volcancito") dampft es ordentlich. Auf einem Felsen darüber sitzt ein großer Iguana. Wir beeilen uns, um pünktlich aus der Hacienda auszuchecken...

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